Etwa 312 v. Chr. bauten die Römer die erste Fernwasserleitung in Europa, die Aqua Appia. Diese 17,6 km lange Wasserleitung versorgte die Stadt mit Wasser von Gewässern außerhalb Roms. Bis zum Jahr 226 wurde Rom von elf solcher Fernwasserleitungen versorgt. Zur Überbrückung von Tälern bauten die Römer Aquädukte. Mehr als zehn davon versorgten die Stadt täglich mit rund 140 Kubikmetern Wasser, ausreichend für die ganze Stadt.
Auch die Abwasserentsorgung war im Römischen Reich weit entwickelt. Bereits 600 v. Chr. wurde in Rom die Cloaca Maxima erbaut. Während der Blüte Roms wurde unter der Stadt ein umfassendes Kanalsystem gebaut, das die Abwässer sammelte und in den Tiber ableitete. Bis heute entsorgt die Cloaca Maxima die Abwässer in Rom und ist damit das älteste Bauwerk, das noch betrieben wird.
Mit dem Niedergang des Römischen Reichs geriet die weit entwickelte Wassertechnik in Vergessenheit. Im Mittelalter wurden in Europa die Abfälle und Fäkalien direkt auf der Straße entsorgt. Das führte zu Seuchen wie Typhus, Ruhr und Cholera, die oft durch verunreinigtes Trinkwasser hervorgerufen wurden.