Ein Abwasser-Rückstau in der Grundstücksentwässerung entsteht, wenn das Schmutz- bzw. Mischwasser in der öffentlichen Kanalisation nicht ablaufen kann. Gründe hierfür können Verstopfungen oder Starkregenereignisse sein. Dann staut sich das Abwasser im Kanalnetz auf - erst in den Rohren, dann in den Schächten, bis es schließlich aus den Kanaldeckeln in die Umgebung austritt. In den meisten Fällen ist deshalb die Straßenoberfläche ein geeigneter Anhaltspunkt, um die sogenannte Rückstauebene festzustellen.
Da die angeschlossenen Grundstücksentwässerungen mit dem öffentlichen Abwassersystem zusammenhängen, steigt auch in Hausanschlüssen, Kontrollschächten und Grundleitungen das Abwasser, bis es die Höhe der Rückstauebene erreicht hat. Damit werden tiefer liegende Kellerräume bis zur gleichen Höhe durch Abwasser aus dem öffentlichen Netz und durch eigenes Abwasser, das nicht mehr abfließen kann, geflutet. Die Folgen sind mit einem hohen Reinigungs- und materiellen Aufwand verbunden. Darüber hinaus kann es zur Beeinträchtigung der Gesundheit kommen, da das Schmutzwasser gesundheitsschädliche Keime enthält.